Bodentemperatur prüfen und Rasen düngen
Du fragst dich: Wann kann ich meinen Rasen vertikutieren? Die Antwort liegt im Boden.
Vertikutieren lohnt sich nur, wenn die Bodentemperatur bei mindestens 8 Grad liegt. Das ist meist ab März oder April der Fall. Teste mit einem Bodenthermometer – so eins hast du wahrscheinlich vom Grillen daheim.
Bevor du loslegst: Düngen. Ein sanfter Langzeitdünger gibt deinem Rasen Kraft. Denn Vertikutieren ist ein Eingriff in die Pflanzenstruktur – und ein gesunder Rasen, mit den richtigen Nährstoffen steckt ihn besser weg.
Mähen. Mähen. Mähen.
Jetzt bring deinen Rasen in Bewegung. Mähe deinen Rasen zwei-, dreimal auf Normalhöhe. So stärkst du die Gräser und lichtest altes Zeug aus.
Je lebendiger der Rasen vor dem Vertikutieren, desto besser erholt er sich danach.
Bodenfeuchtigkeit prüfen – kein Schlamm, kein Staub
Bevor du vertikutierst, prüfe: Ist der Boden feucht – aber nicht nass? Ist er trocken – aber nicht staubig?
Der Rasenboden muss weich und aufnahmefähig sein. Ist er zu trocken, bleibt das Vertikutiermesser an der Oberfläche. Ist er zu nass, reißt du die Wurzeln raus.
Mähen vorm Vertikutieren
Jetzt mähst du auf 3–4 cm Höhe. Optimal sind 3 cm. Das schafft Luft und Licht. Und sorgt dafür, dass der Vertikutierer richtig arbeiten kann.
Vertikutierer richtig einstellen
Du willst dem Rasen helfen – nicht ihn quälen. Deshalb gilt beim Vertikutierer: Sanft ist besser.
Stelle die Messer so tief, dass die Klinge den Boden leicht anritzt, aber nicht schneidet wie ein Pflug.
Widerstehe dem Impuls, tiefer zu gehen. Denn was nach „gründlich“ klingt, wird schnell zur Rasen-Rasur mit Rasierklinge. Du zerstörst mehr, als du rettest – vor allem die feinen Wurzeln, die dein Rasen jetzt dringend braucht.
Fahr erst eine Testbahn. Wenn Moos fliegt, aber die Grasnarbe bleibt: perfekt.
Endlich richtig vertikutieren
Jetzt fährst du los – einmal längs, dann quer. Wie ein Schachbrett. Mit System. Ohne Eile.
Du wirst sehen, was alles rauskommt: Altes Moos, abgestorbene Halme, Dreck. Dein Rasen atmet auf. Und du auch.
Vertikutiertes Material raus, Nachsaat rein
Vertikutieren hat Lücken gerissen. Gut so. Denn wo Lücken sind, kann Neues entstehen.
Aber erst musst du aufräumen. Moos, abgestorbenes Gras, Dreck – das darf nicht liegen bleiben. Reche alle abgestorbenen Pflanzenreste zusammen oder fange sie gleich mit einem Fangkorb auf.
Danach: streu neues Saatgut. Achte auf die passende Mischung für deinen Rasentyp. Streu nicht zu dicht, nicht zu sparsam. Dann tritt leicht an oder nutze eine Walze.
Bewässern – und dann einfach mal nichts tun
Jetzt darfst du gießen – aber ohne Überschwemmung. Halte den Boden für zwei Wochen gleichmäßig feucht.
Und dann: Pause. Kein Fußball. Kein Picknick. Kein Mähroboter. Gönn deinem Rasen Ruhe. Und dir selbst auch.
In zwei bis drei Wochen siehst du erste Triebe. In sechs Wochen hast du deinen Rasen zurück. Nicht irgendeinen – sondern einen, der stärker ist als zuvor.